Einsatzstatistik


 

Öl in Kanalisation


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Einsatzort Details

Hunsrückhöhenstraße, B327-B50
Datum 28.06.2017
Alarmierungszeit 21:05 Uhr
Einsatzende 22:24 Uhr
Einsatzdauer 1 Std. 19 Min.
Alarmierungsart FME
eingesetzte Kräfte

FEZ Kröv
Feuerwehr Irmenach-Beuren
Feuerwehr Lötzbeuren
Technische Hilfeleistung

Einsatzbericht

++Nach LKW Unfall viel arbeit für die Feuerwehren++Umweltkatastrophe verhindert++

Büchenbeuren - Über 100 Feuerwehrleute der VG Kirchberg und Rhaunen kämpfen nach LKW Unfall auf der B 50, stundenlang gegen Umweltkatastrophe.
Nach dem Lkw-Unfall am Mittwoch auf der Bundesstraße 50 – der Lastwagen hatte gegen 12.40 Uhr in Fahrtrichtung Morbach, zwischen den beiden Abfahrten Büchenbeuren, etwa 25 Meter Leitplanke umgefahren – B 50 zwar kurze Zeit später wieder für den Verkehr in Richtung Morbach freigegeben. Aber in Richtung Kirchberg wurde der Verkehr an der ersten Abfahrt Büchenbeuren abgeleitet und durch den Ort umgeleitet. Für die Feuerwehren der Verbandsgemeinden Kirchberg – mit 100 Mann im Einsatz – war damit aber noch lange nicht Schluss. Die war noch die ganze Nacht damit beschäftigt, einen ökologischen Gau in der Hirschbach zu verhindern.
Was hat Kirn, Rhaunen und Büchenbeuren mit der B 50 auf dem Hunsrück zu tun? Durch alle Ortschaften fließt ein Gewässer, das zum Teil seinen Ursprung an der Bundesstraße hat, und genau hier liefen 600 Liter Diesel in den Hirschbach. Bei dem Unfall hatte es den Tank des Lasters aufgerissen. Die Feuerwehr hatte zunächst gehofft, das Diesel aus dem kaputten Tank umpumpen zu können. Als die Wehrmänner aber endlich an den Tank des Fahrzeugs herankamen, wurde offensichtlich: Der Schaden war schlimmer als befürchtet, der Diesel Treibstoff ist komplett ausgelaufen. Weil die B 50 nicht in einem geschlossenen System kanalisiert ist, floss der Treibstoff über Schächte zur Böschung und weiter in einen Kanal, der normalerweise das Regenwasser in den Hirschbach leitet. Nun aber drohte der Diesel – gut 600 Liter – den Bach zu verschmutzen. Mit Ölbarrieren sowie Bindemittel versuchte die Feuerwehr die Dieselflut einzudämmen.
Hirschbach gespült
„Die B 50 mussten wir halbseitig gesperrt lassen, da wir mit über 80.000 Liter Wasser den Hirschbach gespült haben. Das künstliche angelegte Hochwasser soll die Dieselrückstände in Bewegung versetzen. Hier zu mussten wir mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen im Pendelverkehr Wasser zur Havariestelle, nahe der Eisenbahnunterführung, bringen“, kommentiert Oliver Socha, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Kirchberg, die vielen Einsatzfahrzeuge auf der B 50. Zu diesem Zweck wurden die Einheiten Raversbeuren mit ihrem 9.000 Liter Wasserfass und die Einheit Hahn mit ihrem 7.000 Literfass, beide an einem Traktor, alarmiert.
Die Feuerwehr Sohren-Büchenbeuren setzte ihre neu angeschaffte Drohne ein, um sich über den Bachlauf von der B 50 bis zur Ortslage Büchenbeuren einen Überblick zu verschaffen. „Mit der Drohne mit 6 Propellern und einer 4 K Hochauflösenden Kamera, konnten wir den ÖL Film aus der Luft verfolgen und dokumentieren“, so Socha. Das ÖL brauchte etwa 6 Stunden, bis dieses in der Ortslage von Büchenbeuren ankam, da das kleine Gewässer sich durch marode und teils zugefallene Entwässerungsrohre der alten Bahnstrecke, Büchenbeuren – Flughafen Hahn, seinen Weg suchte. Insgesamt wurden 12 ÖL Sperren aufgebaut, von der B 50, über die Ortslagen Büchenbeuren, Niederweiler und bis in den Ortskern von Rhaunen. In den Abendstunden mussten die ÖL Sperren dann zusätzlich ausgeleuchtet werden. Zur Unterstützung wurden auch Entsorgungsfirmen hinzugezogen. Ebenfalls waren vor Ort Guido Scherer (Ortsbürgermeister Büchenbeuren), 1. Beigeordneter der VG Kirchberg Wolfgang Wagner und einige besorgte Bürger, die sich die Frage stellten, was passiert wäre, wenn es nicht nur der Tank eines LKW sei, sondern die Ladung des Gefahrgutlkw ausgelaufen wäre. „Der Einsatz wird sich bis in die Abendstunden des Donnerstags ziehen“, berichtet Socha, nach einer Schlaflose-nacht-, am Donnerstagmorgen.

Quelle: kreuznach112.de